01 Unser Scheich wallte gestern Aus dem Bethaus in die Schenke. O ihr frommen Männer saget, Was ist uns forthin zu rathen? 02 Wie doch können wir die Jünger Das Gesicht zur Kaaba wenden, Wenn der alte Vater Scheich Selber in die Schenke gehet! 03 Ey so lasset mit dem Wirthe Uns gemeine Sache machen! Denn so wars von Ewigkeiten In das Schicksalsbuch geschrieben. Sieh ein Windhauch in die Locken Hat die Welt für mich verfinstert! Dieses also ist der Nutzen Den mir deine Locken bringen. Ruhe hatte sich mein Herz In dem Netze aufgefangen, Sieh da rollten auf die Locken, Und entflohen war die Beute. 04 Wüßte der Verstand, wie selig Herzen in den Locken ruhen, O! es würden die Verständ'gen Unsrer Bande wegen närrisch. 05 Einen Vers vom Schönheitskoran Hat mir dein Gesicht enthüllet. Deßhalb athmen meine Verse Hohe Schönheit, reine Anmuth. 06 Können meine Feuerseufzer Und die Gluthen meines Busens, So die ganze Nacht durch brennen Nicht dein steinern Herz bewegen! 07 Sieh Hafisens Seufzer-Pfeile Sind zum Himmel aufgeflogen, Haben Mitleid mit demselben, Fürchte dich vor meinen Pfeilen.