01 Es ist gewiß, wer den Sinn Im Freund versammelt hat, Das gute Glück zur Folgemagd Und zur Gefährtinn hat. 02 Weit höher ist, als der Verstand, Der Liebe Kabinet, Die Thüre küßt nur, wer die Seel In seinem Aermel hat. 03 Es ist der Mund des Freund's vielleicht Das Siegel Salomons, Das unter des Rubinens Macht Die Welt zu Diensten hat. 04 Mein Freund hat einen Moschusflaum, Und Lippen wie die Gluth, Ich will dem Schönen schmeicheln fein, Der dies und jenes hat. 06 Weil du noch auf der Erde bist, Benütz' Gelegenheit, Indem das Grab unendlich viel Unnützer Zeiten hat. 05 Wohlhabender, die Armen schau' Nicht mit Verachtung an; Indem der Ehren erster Platz Viel arme Sitzer hat. 07 Es schirmt von Uebeln Seel' und Leib Der Armen Herzgebet, Indeß, wer sich vor Armen schämt, Kein gutes Ende hat. 08 O sprich von meiner Liebe doch Zum Schah der Schönen Ost! Zu ihm, der Keichosrew, Dschemschid Zu seinen Dienern hat. 09 Sagt er, ich will nicht, daß in mich Hafis verliebet sey, So sage, daß die Bettler selbst Der Fürst zu Freunden hat.