01 Der Mondgesichter Liebe ist Die Straße, die mein Herz ergreift, Ich gab ihm fleißig meinen Rath, Doch seh' ich, daß er's nicht begreift. 02 O Prediger! o sag' bei Gott! Ein Wort von meines Schenken Flaum, Indem die Fantasie kein Bild Mit Feuersinn wie dies ergreift. 04 Ich trag' die Flasche unterm Arm, Die Leute haltens für ein Buch, Ein wahres Wunder, wenn das Buch Des Trugs das Feuer nicht ergreift. 05 Ich will zuletzt doch eines Tags Verkaufen dieses bunte Kleid; Indem der Wirth dafür ein Glas Voll Weines aus dem Keller greift. 08 Ich seh', daß dieser Trunkenbold, Der immer spricht von gutem Rath, Auf Gottes ew'gen Rathschluß zürnt, Wer weiß, ob er um's Glas wohl greift. 06 Wer reines Herzens ist, genießt Am rothem Weine so viel Lust, Weil diesen rothen Edelstein Nur der gerade Sinn ergreift. 09 Ich weine und ich lach' zugleich, Wie es der Kerzen Sitte ist, Und meine Zunge ist von Gluth, Doch zweifl' ich, ob sie was ergreift. 07 Das schöne Haupt! das schöne Aug'! Du sagest, thu' darauf Verzicht, Doch diese Predigt ohne Sinn, Ist's nicht, was mein Gefühl ergreift. 11 Ich hab' des Worts wahrhaftig Noth, Doch von der Freundinn wird's entbehrt, Allein was nützt der Zauberdunst, Wenn er die Schöne nicht ergreift? 10 Was für ein wahrer Jäger bist Du trunknes Aug', ich opfre dir Mein Herz, indem kein Jäger sonst Als du, den wilden Vogel greift. 13 Erbarme dich, o Gütiger! Erbarme dich, denn der Derwisch Kennt nur dein Haus, kennt keinen Weg, Wenn er den deinen nicht ergreift. 03 Vom alten Wirth der Schenke hab' Ich viel erfahren, Gutes viel, Ich weiß, daß er die Gleißnerei Nicht für ein Glas voll Weins ergreift. 12 Ich will einst Alexandern gleich Den Spiegel nehmen in die Hand, Es sey nun, daß mich seine Gluth Ergreifet, oder nicht ergreift. 14 Da du so lieblich singst Hafis, So wundert es mich sehr fürwahr, Daß dich dein König nicht mit Gold Und Schätzen um und um ergreift.