01 Heut ist das Fest, die Rosen sind fort, und die Freund' in Erwartung, Schaut in Schenkengesicht Mondenglanz, bringet mir Wein! 02 Längstens hatte mein Herz Verzicht gethan auf die Rosen, Aber frommes Gebet rettete einige noch. 03 Schenke dein Herz nicht der Welt, und frage einen Betrunknen, Um's wohlthätige Glas, um die Geschichte Dschemschids. 04 Seelengold ist alles Vermögen, o bringet den Wein her, Daß ich auch diesen verspend', süßeren Lohnes gewiß. 07 Ist das Frühmal vorbei, so hat es nichts zu bedeuten, O ihr Freunde des Freund's brechet die Fasten mit Wein! 09 Wahrlich ich fürchte mit Recht, es geh'n am Tag' des Gerichtes Einstens Hand in Hand Trinker und Scheiche den Weg. 05 Glücklich ist das Reich, und gnädig unser Beherrscher, Vor den Gefahren der Zeit schirme, beschütz' ihn o Herr! 06 Seines Dieners Gesang entström' den Kehlen bei'm Weine, Glänzende Perlen verleih'n Gläsern den herrlichsten Glanz. 08 Gerne verhüllt dein edeler Sinn die Fehler mit Schleiern, Zürne mir nicht, denn mein Herz ist von zu leichtem Gehalt. 10 Nun ist die Fasten vorbei, die Rosen Hafis gehen zu Ende. Trinke du immerhin Wein, beßeres ist nicht zu thun.