01 Du schauest mich und alsogleich Vermehrest du mein Leiden; Ich schaue Dich und alsogleich Vermehrt sich meine Liebe. 02 Ich weiß nicht, was im Sinn du führst, Du fragst nicht, wie's mir gehe; Du eilest nicht, mir beizustehn, Weißt du nicht, daß ich kränkle? 03 Du wirfst mich in den Staub, und gehst Vorüber, ist dies billig? O komm, und frage, wie's mir geht, Ich will dein Wegstaub werden. 04 Ich zieh' die Hand von deinem Staub Nicht ab, bis daß ich Staub bin, Wenn du mein Grab vorübergehst, Flieg' ich dem Saum als Staub an. 05 Im Gram um deine Liebe gieng Hinab zum Grund die Seele, Du rächest dich, du sagest nicht Nun ruhe aus ein wenig. 06 Ich suchte bei der dunkeln Nacht Mein Herz in deinen Locken, Da sah ich deiner Wangen Mond, Und trank aus rothen Lippen. 07 Ich zog dich her an meine Brust, Da kräusten sich die Haare, Ich legte Lippen auf den Mund, Aufopfernd Herz und Seele. Wenn du hinaus auf Felder geh'st, Hinaus in's Grüne wandelst, So strömet meine blut'ge Thrän' Herab die gelben Wangen. 08 Leb' mit Hafis in treuem Bund, Begehr' vom Feind die Seele; Wenn du dich gnädig mir erzeigst, Was kümmern mich die Feinde!