01 Ohne deinen Wangenglanz Ist kein Tag für mich geblieben, Nichts als eine finstre Nacht Ist für mich zurückgeblieben. 02 Von dem vielen Thränennaß, So bei unsrer Trennung strömte, Ist mein Auge ohne Licht (Gott behüte dich!) geblieben. 03 Als dein Bild aus meinem Aug' Scheidend wanderte, da sprach es: Mir ist leid um diesen Ort Daß er leer und wüst geblieben. 04 Dein Genuß hielt meinen Tod Fern bis jetzt von meinem Haupte, Jetzt da wir getrennet sind, Ist er nicht mehr fern geblieben. 05 Sieh! es nahet sich die Zeit, Wo einst sagt mein Nebenbuhler: Nah' an deiner Thür ist krank Der Verwiesene geblieben. Was kann's nützen, daß der Freund Herzukommen sich bemühet, Wenn in meinem Körper einst Ist kein Odemzug geblieben. 06 Ach! ich weiß wohl, daß Geduld Deiner Trennung Schmerzen lindert, Aber zur Geduld ist mir Keine Kraft zurückgeblieben. 08 Ob des Weinens und des Klagens Kann Hafis nun nicht mehr lachen, Dem, der Trauerkleider traget, Ist kein Freudenkleid geblieben.