01 Du, welche was hienieden Du immer wünschest, hast, Ich weiß nicht, welchen Schmerzen Du ob uns Armen hast. 02 Begehr' das Glas, und raube Das Herz dem Sklaven weg, Weil Freye zu beherrschen Du keinen Anstand hast. 03 Du kennest keine Mitte, Daher verwundr' ich mich, Wie in der Schönen Mitte Du stets das Mittel hast. 04 Es ist der Wangen Weiße, Gemalt nach den Huris, Indeß du schwarze Zeilen Auf Purpurblättern hast. 05 O trinke Wein, es gehet Dir alles leicht von Hand, Zumal im Augenblicke, Wo du den Schwindel hast. 06 Hör' auf, mich auszuschelten, Doch tränke stets mein Herz, Thu' was dir nur beliebet, Weil du die Vollmacht hast. 08 Vergiß die Nebenbuhler, Sey heitern frohen Muths, Denn leicht sind alle Dinge, Wenn einen Freund du hast. 09 Wenn du zu dem Genusse Des Freundes einst gelangst, So weiß'st du, daß du alles, Was du nur wünschest, hast. 10 Hafis, nimm Ros' und Becher, Nimm um die Mitte sie, Weil auf des Gärtners Launen, Du nicht zu schauen hast. 07 Lanzetten hunderttausend Gebrauch nach deiner Lust, Wenn ob dem Blut des Kranken Du einen Zweifel hast.