01 Komm, o Schenke, denn die Freundinn Hat gelüftet ihren Schleier, Und die Lampe der Geliebten, Hat ein neuer Glanz ergriffen. 02 Diese ausgelöschte Kerze Hat ein neues Licht entzündet, Diesen abgelebten Alten Hat der Jugend Kraft ergriffen, 03 So vertraulich war die Liebe, Daß die Schaam die Flucht ergriffen, Und so gnädig war die Freundinn, Daß der Feind die Flucht ergriffen. 04 Hütet Euch vor Ihrem süßen Kosen; Ihren Schmeichelworten; Süß, als hätte Sie dieselben Aus dem Zucker aufgegriffen. 05 Eine Last von Leiden drückte Mächtig meine Seele nieder, Sieh da kam ein Wunderheiland, Der die Last hat aufgegriffen. 06 Wenn du kommst, so ists geschehen Um den Kram der Schönheitshändler, Denn es wird durch deine Schönheit Alle Waare aufgegriffen. 07 Alle sieben Himmel tönen Nichts als Liebe! Liebe wieder, Sieh! der Blöde hat aus Allem Nur ein einzig Wort ergriffen. 08 Wer, Hafis, hat so besondre Zauberworte dich gelehret? Statt des Amuletes hat die Freundinn dein Gesicht ergriffen.