01 Wenn du für Recht hältst zu vergießen, Das Blut des Liebenden, So halt' auch ich's für recht und billig, Gerade so wie es dir däucht. 02 Wer deinen Locken Schwärze schenkte, Hat eingesetzt die Nacht; Den Tag hat aufgekläret, Wer deinem Antlitz Weiße gab. 04 Von meiner Augen Thränen fließt Ein bittrer Quell zusammen, Kein Schiffer steuert durch die Mitte Von diesem Fluthenmeer sein Schiff. 05 Des Lebens Quell sind deine Lippen. Sie geben Geisteskraft, Deßwegen hat mein Körper Den geistigen Geschmack des Weins. 03 Noch Niemand ist den krausen Locken Von deinem Moschushaar, Noch Niemand dem Geschooße Der Brauen, und des Aug's entflohn. Bescheidenheit, und Scham, und Reue Verlange nicht von mir, Wer heischet gute Werke, Von Trunkenen und von Liebenden? 06 Kein Kuß von deinen Purpurlippen Ward mir durch tausend List. Es hat mit tausend Bitten Mein Herz nicht seinem Wunsch erreicht, Was ist das Glas, das sich auf deine Gesundheit immer leeret? Wir Andern trinken immer, Und sind hierin den Gläsern gleich. 08 Es wird der Wunsch für dich das stete Gebet Hafisens seyn, So lang' sich an einander Die Tage und die Nächte reih'n.