01 Mein Augenlicht! ich sage dir ein Wörtchen, So lang der Becher voll ist, trink' und tränke, Höre mich an! 05 Die Alten sprechen nur aus der Erfahrung, O Knabe, spiele du mir nicht den Alten; Höre den Rath. 06 Es fesselt nicht der Weisen Hand die Liebe, Verlanget dich im Haar des Freunds zu wühlen, Laß die Vernunft. 04 Die Kutte giebt nicht den Geschmack des Rausches, Du such' den Muth zu solcher Unternehmung Nur in dem Wein. 07 Du spare weder Zeit noch Blut für Freunde, Du opfre hundert Seelen auch für einen Einzigen Trunk. 02 Es giebt Versuchungen im Weg der Liebe, Gieb Acht! und leih' das Herzensohr dem Himmlischen Geist. 03 Die Frucht verschwand, verloren ist die Freude; O Laute wein', und du, o Trommel, trommle Immerfort zu! 08 Nie sey dein Becher leer von Wein, o Schenke, Nur armen Hefetrinkern schenke einen Einzigen Blick. 09 Gehst du vorbey im goldnen Kleid und trunken, Gieb dem Hafis in Woll gekleidet einen Einzigen Kuß.