[1] Der Fromme, trinket er mit Maaß,
So soll es ihm gedeihlich seyn.
Wenn aber nicht, so soll der Rausch
Auch stets vergessen seyn.
[2] Der Edle, dessen Hand ein Glas
Von Hefewein mir reichen will,
Soll stets mit seinen Händen nah
Dem Arm' des Liebchens seyn.
[3] Der Alte sprach: des Künstlers Schrift
Ist ganz von allen Fehlern frey.
Sein Blick voll Nachsicht soll dafür
Von mir gepriesen seyn.
[4] Der Schah der Türken hat das Wort
Von den Verläumdern angehört,
Es wird um Sejawuschens Blut
Ein ew'ger Schade seyn.
[5] Obwohl aus Hochmuth der Derwisch
Zu mir kein Wörtchen sprach,
So soll dem Schweigenden jedoch
Mein Geist ein Opfer seyn.
[6] Der Spiegelhalter vor dem Flaum,
Und vor dem Maale ist mein Aug',
Ich will am Nacken, an der Brust
Der Küßerauber seyn.
[7] Wenn dieser trunkene Narziß,
Der aller Männer Herzen hat,
Aus Gläsern Blut der Herzen trinkt,
Soll's ihm gedeihlich seyn.
[8] Es ist durch deinen Dienst, Hafis,
Berühmt geworden in der Welt,
Es soll der Ring von deinem Haar
In seinem Ohre seyn.