[1] Ey Wunder! was der Liebe Sänger
Für Melodieen hat,
Indem ein jedes der Gesänge
Verschiedne Weisen hat.
[2] Es sey der Weise wohl erfahren;
Im Liebesjammerton,
Indem derselbe eigne Reize,
Und eignen Zauber hat.
[3] Es thut zwar nichts der Weinverkaufer
Mit Gold, und mit Gewalt,
Doch gut ist's, daß er einen Herren
Voll Huld und Milde hat.
[4] O halte du mein Herz in Ehren,
Weil diese Zuckerameis,
Seit daß sie dein verlanget, Flügel
Von Edens Vogel hat.
[5] Es ist wahrhaftig nicht zuwider
Dem Recht, der Billigkeit,
Wenn seines Nachbars, sey's ein Bettler,
Ein Kaiser Sorge hat.
[6] Ich habe meine blut'gen Thränen
Den Aerzten vorgezeigt,
Sie sagten: dies ist Liebesfieber,
Das Brandkur nöthig hat.
[7] O lerne nicht von Augenwimpern
Die Ungerechtigkeit,
Denn jedes Ding wird in der Liebe
Belohnet und bestraft.
[8] Mein Christenabgott aus der Schenke
Sprach dieses Wort zu mir,
Trink die Gesundheit jenes Mannes,
Der frohe Mienen hat.
[9] O Fürst, Hafis sitzt in der Erde,
Und betet Fatiha
Er weiß, daß er von deiner Zunge
Den Lohn zu hoffen hat.