[1] Wer deinen Wangen den Schmelz
Der Tulp' und Rose gegeben,
Ist auch im Stande Geduld
Und Ruh mir Armen zu geben.
[2] Wer deinem finstern Haar
Die Grausamkeit hat gelehret,
Ist auch im Stande, das Recht
Mir wider selbes zu geben.
[3] Ich gab die Hoffnung Ferhards
Für immer auf von dem Tage,
Da ich vernahm, daß sein Herz
Er an Schirin abgegeben.
[4] Zwar ward kein Schatz mir zu Theil,
Doch bin ich reichlich zufrieden,
Der Herr hat jenes dem Schah,
Dieses dem Bettler gegeben.
[5] Die Braut der Welt ist, fürwahr!
Von außen herrlich gestaltet,
Wer sie genießet, der muß
Den Geist zur Mitgift ihr geben.
[6] Am Fuß der Zeder, am Bach
Erheb' ich freyer die Hände,
Da nun das Wehen des Osts
Vom May die Kunde gegeben,
[7] Hafisens Herz ist in Blut
Vom Arm des Schicksals verwandelt,
Hassan, die Stütze des Glaubens,
Sie ward ihm nicht mehr gegeben.