[1] Mein Herz! wenn du vom rothen Wein
Zu Grund gerichtet bist,
So wisse, daß du ohne Gold
Reich wie Karun einst bist.
[2] Wenn man die Ehrenstellen einst
Den Armen wird verleih'n,
So hoffe ich, daß du alsdann,
Weit mehr als alle bist.
[3] Auf Leila's Pfad, der voll Gefahr
Und voll Beschwerde ist,
Ist vor dem Andern Allem noth,
Daß ein Medschnun du bist.
[4] Ich zeigte dir der Liebe Punkt,
Gieb acht und irre nicht,
Daß du, indessen du hinsiehst,
Nicht aus dem Zirkel bist.
[5] Die Karawane ist schon fort,
Du schlägst der Trägheit Schlaf,
Wen fragest, und was machst du denn,
Ey sage, wie du bist.
[6] Du geizest nach dem Fürstenthron,
Zeig deine Eigenschaft,
Und wenn du aus dem Stamm Dschemschids
Und Feridunens bist.
[7] Du trink den Becher aus, und wirf
Die Hefen himmelan,
Weil du genug vom Gram der Zeit
Mit Blut beflecket bist.
[8] Hafis beklag' die Armuth nicht,
Sind diese Lieder dein,
So wird kein Edler zugesteh'n,
Daß du betrübet bist.