[1] Ey, ey! was in der Schenke heut,
Des Morgens für ein Lärmen war,
Wo Schenke, Liebchen, Fackel, Licht
Im heftigsten Tumulte war.
[2] Und wo (wiewohl Erklärungen
Die Lieb'geschichte nicht bedarf)
Die Flöte und die Trommel doch
Im lautesten Getöse war.
[3] Wer blos aus Lieb' zu Streit und Zank
In diesem Kreis von Narren gieng,
Wohl weit entfernet von dem Streit
Der Schulen und der Kanzeln war.
[4] Mein Herz war für Liebkosungen
Des Schenken voll von Dankbarkeit,
Wiewohl ich auf des Glückes Gunst
Nicht allzugut zu sprechen war.
[5] Ich schloß aus dem Vergangenen,
Daß dieses böse Gaukleraug'
Wie einst Samir dem Zauberer
Voll böser Zauberstücke war.
[6] Ich sprach zum Liebchen: weis mir an,
Auf deine Lippen einen Kuß,
Sie lächelte und sprach: hast du
Gehört, daß dies je Sitte war?
[7] Es leuchtet mir ein Glücksgestirn,
Weil gestern zwischen dem Gesicht
Von meinem Freunde und dem Mond
Ein Gegensatz im Werke war.
[8] O wehe! wie der Freundinn Mund,
Der einzig nur Hafisen heilt,
Zur Zeit der Gnaden, und der Huld
So wunder eng und lieblich war.