[1] Ergreif' das Glas, wo Tulpen sindUnd lasse die Verstellung;Geselle dich dem Ostwind zu,Ob dem Geruch der Rose.
[2] Ich sage dir ja nicht, daß duDas ganze Jahr durch trinkest,Ich sage: trink' drey MonateUnd bete die neun andern.
[3] Wenn dich der viel erfahrne GreisDer Liebe trinken heißet,So trinke und erwarte dannDafür den Segen Gottes.
[4] Verlangest du Geheimniße,Wie Dschem, einst zu errathen,So komm' geselle dich zum Glas,Worin du Welten schauest.
[5] Wiewohl hier alles Knospen gleichZusammgeschnuret ist,So öffne du dennoch dein HerzDem Hauch des Frühlingswind's.
[6] O suche keine Treue hier,Wenn meinem Wort du glaubest,Such' eher noch des Simorgs Nest,Such' eh' den Stein der Weisen.
[7] Gesell' Hafis dich nicht zur SchaarDer jungen fremden Meister,Geselle dich vielmehr zur SchaarDer wohlbekannten Trinker.