[1] Eine Nachtigall hat sich mit Herzblut
Eine Rose eigen gemacht,
Doch der Wind des Neides hat ihr Herz mit
Hundert Dornen elend gemacht.
[2] Sieh', ein Papagey war frohen Herzens
Aus Begier nach Zuckergenuß,
Gählings hat der Waldstrom des Verderbens
All' sein Glück zu Wasser gemacht.
[3] Meiner Augen Freude war des Herzens
Frucht, noch immer denk' ich daran,
Ach sie ist so leicht von mir entflohen,
Hat das Herz so schwer mir gemacht!
[4] Karawanenführer, meine Ladung
Ist gefallen, hilf mir bey Gott!
Denn die Hoffnung nur auf deine Gnaden
Hat mich hieher reisen gemacht.
[5] Du verachte nicht mein Angesicht voll
Staubes, mein befeuchtetes Aug'
Denn aus diesem Mörtel hat der Himmel
Seine Freudenwohnung gemacht.
[6] Wehe! ob dem Neideraug', mit welchem
Auf mich sah vom Himmel der Mond,
Hat mein Mond mit seinen Bogenbrauen
Sich das Grab zur Stätte gemacht.
[7] Ach Hafis, die Zeit hast du versäumet,
Nun ist alle Möglichkeit hin.
Aber was war sonst zu thun! das Spiel des
Himmels hat mich sorglos gemacht.