[1] Wenn ich fremd in der Nacht beim Gebet zu weinen beginne,
Bringt der Freundinn Haar Wundergeschichten ans Licht.
[2] Weinen will ich, des Vaterlands und der Freunde gedenkend,
Bis die Welt dereinst Reisen und Wandrer verbannt.
[3] Ich bin vom Lande des Freunds, und nicht aus der Fremde gebürtig;
Sende mich, o Herr! meinen Gefährten zurück.
[4] Weiser des Wegs, ich beschwör' dich bei Gott, verschaff' mir ein Mittel,
Daß ich im Schenkengau noch einmal pflanze die Fahn',
[5] Wann werd' ich dem Verstand die Rechnung legen vom Alter?
Leider! bin ich jetzt wieder in Knaben verliebt.
[6] Außer dem Ost und außer dem West verstehet mich Niemand.
O ich Seliger! der Keinem vertraut als dem Wind.
[7] Ha! die Luft vom Wohnort des Freunds ist mir Wasser des Lebens,
Bring von Schirasens Staub, Ostwind Gerüche mir her!
[8] Meine Thräne verrieth mich von Angesicht zu Gesichte,
Ach! wem klag' ich dieß, denn der Verräther bin ich.
[9] Morgens hörte ich, wie die Leyer der Sterne getönt hat;
Süßre Töne ward ich von Hafisen gelehrt.