[1] Deine Schönheit hat die Welt
Ungefähr ergriffen;
Wahrlich nur durchs Ungefähr
Werden Welten ergriffen.
[2] Seht die Kerze möchte gern
Vom Geheimniß plaudern,
Ihre Zunge, Dank sey Gott!
Haben Flammen ergriffen.
[3] Von der tief verborgenen Gluth,
Die im Busen flammet,
Ist die Sonne nur ein Funke,
Den der Himmel ergriffen.
[4] Von der Farbe meines Freundes
Wollten Rosen schwätzen,
Eifersüchtig hat der Ost
Seinen Odem ergriffen.
[5] Ruhig saß ich an dem Rand
Wie des Zirkels Umkreis,
Sieh da hat als Mittelpunkt
Mich der Wirbel ergriffen.
[6] Dazumal ward ich verbrannt
Aus Begier des Weines,
Als des Schenken Wangenschein
Mich wie Feuer ergriffen.
[7] Gieng ich in das Haus des Wirths
Meine Aernte worfeln,
Wär ich von den Uebeln frey
Die zuletzt mich ergriffen.
[9] Seht mit Anemonenblut
Steht auf Rosenblättern:
Wer vernünftig ist, er hat
Rothen Nektar ergriffen.
Reich' mir Wein im goldnen Glas
Morgenwein der Trinker,
Hat mit goldnem Schwerdt die Welt
Wie ein Kaiser ergriffen.
[10] Da aus deinem Lied Hafis
Anmuthwasser träufelt
Sag' mir welcher Punkt darinn
Wird vom Neider ergriffen?