[1] Wenn dein Phantom vorübergeht
Am Rosenbeet des Auges,
So springet gleich mein Herz hervor
In's Fensterlein des Auges.
[2] Ich kenne keinen Aufenthalt
Der Deiner würdig wäre,
Du wandelst durch die ganze Welt
Und ruhst im Eck des Auges.
[3] O komm' daß ich für deinen Pfad
So Perlen als Rubinen
Herauszieh' aus des Herzens Schatz
Ins Magazin des Auges.
[4] Der Strom der Thränen dachte wohl
Mich gänzlich zu zerstören.
Da nahm zum guten Glück mein Blut
Besitz vom Eck des Auges.
[5] Als ich zum erstenmal Dich sah,
Da sprach mein Herz die Worte,
Wird mir ein Schaden zugefügt,
So trag das Blut des Auges.
[6] Erwartend des Genusses Duft,
Hab' ich bis an den Morgen
Die ganze Nacht durch ausgesetzt
Dem Wind das Licht des Auges.
Erbarme Dich des Liebenden,
Der stets von Nacht zu Nächten
Des Herzens Blut auf Wangen gießt
Durch Fensterlein des Auges.
[7] Ich fleh' bei deiner Menschlichkeit,
Verwunde nicht den Armen
Hafis mit deinem scharfen Pfeil
Dem Pfeile deines Bogens.