[1] Leichten Schrittes gieng Selma am liebenden Herzen vorüber.
Und es rief ihr zu jeglichen Tages, mein Geist!
[2] Herzensgeliebter, o wirst du nicht mir Herzensverbrannten
Schenken Arzney wider die Schmerzen des Feinds?
[3] In den Schmerzen, worein mich deine Liebe versenket,
Trau' ich nur Gott mich an, ihm dem Beherrscher der Welt.
[4] Wenn du vielleicht noch läugnen sollst die Leidenschaft Leila's,
Schaue mir in das Gesicht, daß deine Zweifel vergeh'n.
[5] O mein Schönheitsgötz', ich ergreife so mancherlei Wege,
Tief in Liebesgluth, tief ist versenket mein Herz.
[6] Du empfehl' mir immer zum Heile der Seele die Reue,
Ach! ich werde nicht klug durch der Erfahrungen Schein.
[7] Siehe, dein Gram hat längst mir's Herz verzehrt und zerfressen,
Und doch ruft man mich noch nicht zur edenischen Flur.
[8] Sieh' Hafisens Herz steckt in der Krause des Haares,
Und in finsterer Nacht leitet der Herr mich den Weg.