[1] Tausend Mühe gab ich mir,
Daß du meine Freundinn seyst,
Daß du nach dem Wunsch
Des verstörten Herzens seyst.
[2] Daß die Lampe meines Aug's
Vor dir angezündet sey,
Daß dem hoffenden Gemüth
Du Gefährt' und Leiter sey'st.
[3] Wenn ein Kaiser voller Huld
Sich herabläßt zu dem Knecht,
Ist es sicher, daß indeß
Du mein Herr und Kaiser sey'st.
[4] Wenn ich einen Ballen mach'
Aus des Herzens Blutrubin,
Will ich, daß du mir hierob
Tief und treu verschwiegen sey'st.
[5] Daß wo Schöne auf der Flur
Greifen um der Freundinn Hand,
(Lieget es in deiner Hand)
Du mir Augenweide sey'st.
[6] Daß du einen Augenblick
Zum Betrübten Herzen kommst,
Daß du nur auf eine Nacht
Meines Herzens Trauter seyst.
[7] Mager, wie ich bin, ich fang'
Ganz gewiß den Sonnenhirsch,
Daß den jungen Hirschen gleich
Du von mir erjaget sey'st.
[8] Wenn die Küsse, welche mir
Deine Lippen schuldig sind,
Du nicht zahlest, weißt du wohl,
Daß du dann mein Schuldner sey'st.
[9] Keine Mittel find' ich auf,
Meinen Wunsch erfüllt zu seh'n,
Daß du nur durch eine Nacht
Meiner Thränen Zeuge sey'st.
[10] Hochberühmet wie Hafis
Wäg' ich nicht erst Körner ab,
Daß aus eignem Antrieb du
Freund und Herzgeliebter sey'st.