[1] Immer bin ich betrunken
Vom Hauche deiner krausen Locken,
Immer bin ich verstöret
Vom Blicke deines Zauberauges.
[2] Nach so vieler bestandner
Geduld, o Herr! kann ich nicht einstens
Auf der Brauen Altare
Verbrennen meines Auges Kerze!
[3] Sorgsam halt' ich in Ehren
Den schwarzen Apfel meines Auges,
Weil er gleichsam ein Abdruck
Vom schwarzen Maal ist, für die Seele.
[4] Wenn du wünschest, auf einmal
Das ew'ge Leben uns zu zeigen,
O so sage dem Ostwind:
Daß er den Wangenschleier lüfte.
[5] Wenn du wünschest, auf einmal
Die Welt entkörpert ganz zu schauen,
Lös' die Locken, es hangen
An jedem Härchen tausend Seelen
[6] Beide, ich und der Ostwind,
Sind ein Paar verwirrter Thoren;
Ich vom Zauber des Auges,
Und er von dem Geruch des Haares.
[7] Hoher Geist ward Hafisen!
Von dieser Welt , und von der andern
Springet nichts ihm ins Aug', als
Der Staub der Schwelle deiner Thüre.