[1] Wenn ich der Staub der Freundinn bin,
So reinigt sie den Saum von mir,
Und wenn ich sage: kehr' dein Herz
So kehret sie sich ab von mir.
[2] Sie zeigt ihr schönes Angesicht
Der ganzen Welt den Rosen gleich,
Und wenn ich sage: deck' es zu,
So decket sie es zu vor mir.
[3] Ich sprach zu meinem Aug', o schau',
Sie einmal an mit einem Blick;
Mein Auge sprach zu mir: Willst du
Es fließ' ein blut'ger Strom von mir.
[4] Sie dürstet stets nach meinem Blut,
Nach ihren Lippen dürste ich,
Erhalte ich vielleicht mein Ziel,
Rächt sie sich wohl vielleicht an mir.
[5] Entflöhe mir aus Bitterkeit
Die Seele, wie Ferhaden einst,
So macht es nichts, es bleiben einst
Der süßen Sagen viel von mir.
[6] Wenn ich wie Kerzen vor ihr steh',
Lacht sie wie's Morgenroth zum Gram;
Und wenn ich böse drüber bin,
So zeiget sie sich böse mir.
[7] Ihr Freunde! eines Kusses halb
Gäb' ich die ganze Seele hin,
Seht! wegen solcher Kleinigkeit
Bleibt sie zurück im Lauf mit mir.
[8] Versiegle doch dein Wort Hafis,
Denn wenn du so die Liebe singst,
So singet vor in jeder Eck'
Die Liebe Zaubereien mir.