[1] Deine Wimpern haben meinen
Glauben tausendmal durchstochen,
Komm', daß ich vom kranken Auge,
Tausend Leiden für mich sammle.
[2] Herz! das mir so nah' verwandt ist,
Deiner Freunde denkst du nimmer,
Ferne, fern von mir die Stunde,
Wo du meiner nicht mehr denkest.
[3] Wer kann auf die Welt noch bauen,
Diese Mörderinn Ferhardens,
Wehe! ihre Streiche bannen,
Mich von meiner süßen Seele.
[4] Unsrer Trennung Gluthen haben,
Mich versenkt in Schweiß wie Rosen,
Komm' o Nachtwind bring' mir einen
Duft vom Freund der Schweiß austrinket.
[5] Beider Welten Seligkeiten,
Opfere ich auf dem Schenken,
Denn es sind die Herrn der Erde,
Knaben auf dem Weg der Liebe.
[6] Wählt mein Liebster andre Freunde,
Soll dies frey zu thun ihm stehen,
Aber mir ist's streng verbothen,
Andre Freunde mir zu wählen.
[9] Alle Sagen der Begierde,
Welche diese Blätter füllen,
Sind kein Fehler, denn dieselben
Hat Hafis mir eingegeben.