[1] Gestern begab sich Hafis in die Schenke,
Ohne Besinnung verlangt er das Glas.
[2] Gestern hat endlich der Rasende, welcher
Becher zerschlagen, sich nüchtern getränkt.
[3] Träumend erblickt er die Göttin der Jugend.
Siehe, da ward er als Greis noch verliebt.
[4] Schnell gieng ein diebisches Knäblein vorüber,
Dieses verlangte Hafis ganz allein;
[5] Gluthen der Rosen verbrennen Bülbüle,
Funken des Lichts sind des Schmetterlings Tod.
[6] Jegliche Thräne verkehrt sich in Perlen;
Dank sey's! mein Klagen war doch nicht umsonst.
[7] Zauberisch scheint die Narziße des Schenken,
Zauberei schleicht sich in unseren Kreis.
[8] Fürsten besuchen Hafisens Gemächer,
Während die Seele bei'm Liebling verweilt.