[1] Fodre Wein, und streue Rosen,
Alles von der Welt zu fodern;
Sprach zur Nachtigall die Rose
Auf der Gartenflur. Was sagst du?
[3] Schreit' einher, mein holder Buchsbaum,
Wandle durch die Rosenbeete,
Daß von deines Glanzes Anmuth
Die Cypresse Haltung lerne.
[4] O mein süßes Rosenzweiglein,
Du bewegst dich in dem Kreise,
Um zu wählen, wem soll werden
Der Genuß der Rosenknospen.
[5] Giebt es auf der Welt was Bessers,
Als mit Schenken und mit Mädchen
Lippen fassen, Wangen küssen,
Nektar trinken, Rosen riechen!
[6] Sieh', es ist des Herzens Kerze
Ausgesetzet jedem Winde,
Deine übergroße Güte
Wird gewiß des Flämmchens schonen.
[7] Diese Locken, deren Ringeln
Sina's Moschus überdüften,
Würden mir noch süßer duften,
Wär' es Duft von gutem Herzen.
[8] Meine Lieder bringen alle
Vögel in den Hain des Schahes,
Du, o Nachtigall erscheine
Mit Hafisens neuen Liedern.