[1] Voll von Zarten ist die Stadt,
Ueberall sind Schönheitsbilder,
Freunde fangt zu handeln an,
Denn es ist die Zeit der Liebe.
[2] Nie noch hat das Aug' der Welt
Frisch're Jünglinge gesehen,
Keinem ist ein schön'res Bild
In die Hände je gefallen.
[3] Habt sein Auge ihr geseh'n,
Ganz aus Lebensgeist erschaffen?
Niemals soll von diesem Staub'
Seinen Saum ein Stäubchen drücken.
[4] Wenn ich ganz zerschlagen bin,
Wer kann sich darob wohl wundern?
Hab' ich nicht umsonst geharrt
Auf Umarmungen und Küsse.
[5] Eile! sieh' der Wein ist rein,
Nütze diese frohen Zeiten,
Wer kann für das nächste Jahr
Frühlingsfreuden dir versprechen?
[6] Zwey Gesellen bleiben noch
In dem Garten Ros' und Lilie,
Beide halten hoch den Kelch
Auf des Freundes Angedenken.
[7] Wenn die Liebe sich entrollt,
Das Geheimniß sich aufschließt,
Fühl' ich Pein, o harte Pein,
Fühl' ich Schmerz, o schwerer Schmerz!
[8] Immer liegt Hafisens Haar
In des Freundes Locken,
Schwer ist's wahrlich, lange hier
Auf der Wache auszuhalten.