[1] Steh' auf! man öffne die Schenkenthür,
Wir wollen es begehren.
Wir wollen sitzen am Weg des Freunds
Und unsern Wunsch begehren.
[2] Der Vorrath mangelt uns auf dem Weg,
Der zu dem Freunde führet,
Wir wollen bettelnd am Schenkenthor
Den Vorrath uns begehren.
[3] Es fließen blutige Thränen zwar
Aus meinen Augen immer,
Allein gereiniget sey der Both
Den wir für ihn begehren.
[4] Nie soll mein Herz den Geschmack des Maals
Von deinem Grame kosten,
Wenn ich im Fieber der Lieb' vielleicht
Ein Mittel soll begehren.
[5] Um auf das Blatt des Gesichts den Punkt
Von deinem Maal zu mahlen,
Muß man die Schwärze vom Dintenschwarz
Des Aug's dazu begehren.
[6] Das Herz verlangte für Seelenpreis
Liebkosung von den Lippen,
Doch lächelnd sagten die Lippen ihm:
Das heißt zu viel begehren.
[7] Um einen Balsam für's wunde Herz
Nach Regeln zu bereiten.
Geschieht es, daß wir vom Schwarz des Barts
Für uns etwas begehren.
[8] Weil mir im fröhlichen Sinn dein Schmerz
Sich pfleget einzunisten,
So wollen wir mit des Schmerzes Wunsch
Nur frohen Sinn begehren.
[9] Wie lange sitzest du noch Hafis
Hier an der Thür der Schenke,
Steh' auf! man öffne das Schenkenthor
Wir wollen es begehren.