[1] Rosen sind ohne Rosenwangen nicht lieblich,
Ohne den Wein sind Frühlingstage nicht lieblich.
[2] Reize der Flur, und laue Lüftchen des Hains sind
Ohne der Tulpenflur der Wangen nicht lieblich.
[3] Siehe der Tanz der Ceder, die Ruhe der Ros' ist
Ohne den Laut der Nachtigallen nicht lieblich.
[4] Mädchen mit Rosenwuchs und zukrigem Mund sind
Ohne Umarmung, ohne Küße nicht lieblich.
[5] Mag der Verstand Gemälde betrachten,
Ist's nicht das Bild des Liebchens, nimmer ist's lieblich.
Lieblich sind Flur, und Wein und Rosen; doch wiße
Ohne Gespräch der Freundinn sind sie nicht lieblich.
[6] Seelen, Hafis, so kleine winzige Münze
Vor den Geliebten auszustreu'n ist nicht lieblich.