[1] Ich sende einen Gruß, der nach Bekanntschaft duftet,
Ich sende ihn an deinen lichten Augenapfel,
[2] Ich sende einen Gruß wie Herzenslicht der Frommen,
Ich send' ihn an das Licht der lautesten Versammlung.
[3] Ich sehe keinen Freund an seinem wahren Platze,
Mein Herz ist blutig ob dem Gram, wo bist du, Schenke?
[4] O wende dein Gesicht nicht ab vom Gau der Schenken,
Es werden dort verkauft die Schlüssel für das Schwere.
[5] Der Lauf der Welt ist schwer, das muß ich zwar gestehen,
Doch treibet sie's zu arg mit ihrer Treue Schwanken.
[6] Mein Herz hat hohen Muth, es ist sehr schwer verwundet,
Es bettelt dennoch nicht um Balsam bei den Harten.
[7] Wo wird der Wein verkauft, der Fromme niederschmettert?
Ich bin in Angst und Qual in dieses Heuchlers Händen.
[8] Die Freunde haben so den Freundschaftsbund gebrochen,
Daß man wohl zweifeln kann, ob sie auch Freunde waren.
[9] O harte Seele! wenn du mir die Freiheit ließest,
Durch betteln würde ich zum Kaiserthum gelangen.
[10] Den Stein der Weisen selbst, das Glück will ich dich lehren,
Das Ganze liegt darin zu flieh'n der Bösen Umgang.