[1] Seit meine Suleima nach Irack gewandert,
Find' ich in ihrer Liebe Schmerz.
[2] O Führer des Weges zur Wohnung der Freundinn,
Wie gern bestieg ich deinen Gaul!
[3] Beleb' den Verstand, und betrink dich mit Weine
Beim Saitenton, nach Iraks Art.
[4] Es grünet der Frühling auf Eueren Weiden,
Beschütze, Herr, Genusseszeit!
Vorbei ist schon lange die Zeit des Genusses,
Ich schwimme jetzt im Trennungsquell.
[5] Gieb mir, o Schenke, den schweresten Becher,
Gott tränke dich aus vollem Glas!
[6] Die Töne der Laute, das Händegewühle
Erinnern an die Jugend mich.
[7] O gieb mir den übrigen Wein, daß betrunken
Den Freunden ich mein Leben weih'!
[8] Mein Innres ist blutig von Freunden entfernt,
Die Trennungsstunde geh' zu Grund!
[9] Es folget die Thräne des Aug's mir oft rückwärts,
Verschmäht sie nicht, sie ist ein Meer,
[10] O sey mit den Freunden verträglich und einig,
Benütze die Gelegenheit,
[11] O Lieblicher! Spiele zum persischen Lied'
Die Weisen von Iraks Gesang.
[12] So schön bist du, Tochter der Rebe, so bist du
Die Ehescheidung doch oft werth.
[13] Mit Sonnen ein Bündniß zu schließen, geziemet
Dem Herren Jesus nur allein.
Das Alter verbietet mir Schöne zu lieben,
Verbeut Umarmungen und Kuß.
[14] Es ist noch mein Schicksal zu freu'n mich der Freunde,
Hafis! nach Iraks Weise sing'.