[1] Wer von Ewigkeit her die Huld des Glückes verdient hat,
Wird in Ewigkeit hin trinken den Becher nach Wunsch.
[2] Als ich den Wein begehrte, da überfiel mich die Reue,
Nach gekosteter Frucht, sagte ich, werd' ich's bereu'n.
[3] Nun gesetzt, ich nähm' auf die Schultern den Teppich wie Lilien,
Wäre mein Ordenskleid doch rosengefärbet vom Wein,
[4] Ohne das Licht des Weins vermag ich nicht einsam zu sitzen,
Des Vernünftigen Zell' ist ja beständig erhellt.
[5] Fröhlichen Muths! wenn auch das Glas nicht mit Steinen besetzt ist,
Wackeren Trinkern gilt Nektar der Reb' als Rubin.
[6] Scheinet mein Thun gleich ohne Besinnung, so ist es doch ernsthaft,
Denn das Betteln gilt hier mir für die Würde des Schahs.
[7] Siehst du gute Männer mein Herz, so fliehe die Bösen,
Böser erlernter Brauch ist von der Thorheit ein Maal.
[8] Jetzt im Frühling, im freundlichen Kreis, bei trauten Gesprächen
Nicht zu nehmen das Glas von dem Geliebten ist dumpf.
[9] Sehet, Hafis trinkt Wein im Verborgenen, so sagte ein Frommer;
Frommer! was heimlich geschieht, ist noch nicht Sünde deßhalb.