[1] Ein Morgen war, wo mir ein Glas
Von Wein ist zugefallen.
Wo von dem Mund des Schenken Wein
Mir auf den Gaum gefallen.
[2] Der Jugend-Zeiten wollte ich
Zurücke wieder führen,
Ach leider! daß schon lange her
Die Scheidung vorgefallen.
[3] Wohin ich immer gieng und kam,
Erfuhr ich, daß die Heilung
Von seiner Blicke süßem Spiel
Sehr weit entfernt gefallen.
[4] O Schenke gieb den Becher her,
Denn wer auf diesem Pfade
Nicht wie Verliebte gehet, ist
In Heuchelei verfallen.
[5] Verkündigt Freudenkunde nun,
Weil in dem Morgenschlafe
Noch gestern in mein Kämmerlein
Ein Sonnenstrahl gefallen.
[6] In eine Ecke träumt' ich mich,
Von seinem trunk'nen Auge,
Ach leider! daß mir die Geduld
Ob seinen Brau'n entfallen!
[8] Vernehmet, daß Hafisens Geist,
Als er dies Lied geschrieben,
Gleich einem Vogel in das Netz
Von der Begier gefallen.