[1] Schenke! bringe mir Wein, die Fasten ist vergangen,
Gieb mir immer das Glas, mein Ruf ist längst vergangen.
[2] Hin ist köstliche Zeit, o komm', laß uns ersetzen
Zeit, die ohne den Wein, und ohne Glas vergangen.
[3] Mach' mich trunken, daß ich von Sinnen selbst nicht wisse,
Wer in meinem Gehirn gekommen, wer gegangen.
[4] In der Hoffnung, daß mir der Duft des Hefens werde,
Bin ich frühe und spät zu beten ausgegangen.
[5] Das erstorbene Herz empfieng ein neues Leben,
Seit von deinem Geruch ein Hauch ihm zugegangen.
[6] Stolz auf frommes Verdienst, verfehlt den Weg der Klausner,
Trunkene sind dafür ins Haus des Heils gegangen.
[7] Meiner Seele Gewinn hab' ich auf Wein verwendet,
Schwarz befleckt ist mein Herz, Verbotnem nachgegangen.
[8] Gleich der Aloe brennt, die Seele voll von Reue
Bring' mir Wein, denn es ist mein Leben leer vergangen.
[9] Gieb Hafisen nicht Rath, den Weg hat nicht gefunden,
Wem's mit köstlichen Wein, nach seinem Wunsch gegangen.