[1] Ich klage über meine Leiden nicht,Denn keine Ros' ist ohne Dorn,Kein Honig ohne Stachel.
[2] Geduld, Verstand und Kraft hat mir geraubtMein Götze mit dem Herzens-Stein,Dem Ohrgehäng' aus Silber;
[3] Er wohlgebaut und schnell gleich den Peris,Ein zarter Knab', dem Monde gleich,Ein Türke grob gekleidet.
[4] Vom Feuer seiner Liebe angebrannt,Und von Begier nach ihm entflammtSied' ich empor in Wallung.
[5] Vergnügt bin ich, und wie mein Hemde still,Wenn mir den Freund, statt des Kaftans,Erlaubt ist zu umarmen.
[6] Ist mein Gebein schon längst in Staub verweßt,So wird doch seine Liebe nieAus meiner Seele wandern.
[7] Geraubt ist Herz und Glauben, Glaub' und HerzDurch seine Schultern, seine Brust,Durch seine Brust und Schultern.