[1] Auf Herrschaft hoffte ich,Ich opferte mich deinem Dienste,Ich wünschte mir ein Reich,Und wählte dich zu meinem Herren.
[2] Ich habe dein GesichtVor die Fabrik des Augs gezogen.Ich sah und hörte nurVon einem Bilde, das dir gleichet.
[3] Wiewohl ich mit dem NordIn gleichem Flügelschritte gehe,So konnt' ich doch noch nichtZur Zeder deines Wuchses kommen.
[4] In deiner Locken NachtThat ich Verzicht auf Lebenstage,Im Kreise deines MundsVergaß ich meines Herzens Wünsche.
[5] Wie viel vergoß ich nichtAus Sehnsucht deines Auges Thränen!Wie viel LiebkosungenErkauft' ich nicht von deinen Lippen.
[6] Mit wie viel Pfeilen hastDu nicht mein Wundes Herz durchschoßen?Wie viele Lasten GramHab' ich in deinem Gau geschleppet?
[7] Bring' mir, o Morgenwind,Ein Stäubchen von dem Gau der Freundinn,Ich rieche dort den DuftDes Blutdurchströmten wunden Herzens.
[8] Fürwahr es ist die SchuldDes schwarzen Aug's und schönen Nacken,Daß ich wie Rehe scheuMich vor dem Menschen fürcht' und flüchte.
[9] Ein Duft aus ihrem GauGieng über mich wie über Knospen,Und dieser Duft zerrißDes armen Herzens Hülle.