[1] Gestern Abends schnitt durch ThränenIch den Weg des Schlafes ab,Zeichnete in der ErinnrungAuf die Thränen hin dein Bild.
[2] Vor mir schwebten deine Brauen,Und die Kutte war verbrannt,Auf des Hochalters GesundheitTrank ich dann den Becher aus.
[3] Jeden Vogel der Gedanken,Der sich wiegte auf dem Ast,Schoß ich mit den LockenpfeilenDeines schwarzen Haars herab.
[4] Dein Gesicht fieng mit LiebkosungMeinem sich zu nahen an,Und ich warf von fern dem MondlichtDeiner Wangen Küsse zu.
[5] Auf dem Schenken lag mein Auge,Auf der Laute lag mein Ohr,Und so fiel dem Aug', dem OhreDiesesmal ein gutes Loos.
[6] Bis der Morgen graute, schwebte,Deines Bildes Truggestalt,Vor dem leeren LustgebäudeMeines schlafenlosen Aug's.
[7] Als das Lied entfloß den Saiten,Griff der Schenke um das Glas,Von der Leyer floßen Lieder,Aus dem Glase floß der Wein.
[8] Fröhlich floßen hin die Stunden,Und zufrieden war Hafis,Sieh! da warf ich auf das Leben,Und der Freunde Glück das Loss.