[1] Blutdurchstriemt ist der Apfel des Aug's von Weinen und Klagen,
Siehe! dahin hast du liebende Augen gebracht.
[2] Blut wird röthlicher Wein, wenn aus dem Glase des Kummers
Trink' auf das Wohl des Munds und des betrunkenen Augs.
[3] Wenn die Sonne im Ost von deinen Wohnungen aufgeht,
Strahlet mein Stern sogleich heller, als Glückesgestirn.
[4] Vom süßkosenden Munde Schirins, sang Lieder Ferhad einst,
Und das Herz Medschnun's stecket in Leilas Haar.
[5] Nimm mein Herz in die Hand, du gleichst den Cedern an Anmuth,
Sprich ein einziges Wort, lieblich entfließt dir das Wort.
[6] Schenke verschaffe mir Ruh' mit einigen kreisenden Gläsern,
Denn die kreisende Welt hat mich zu Boden gedrückt.
[7] Seit dem Augenblick, wo das Liebchen den Händen entflohen,
Ist der Saum des Kleids wie von dem Oxus durchnäßt.
[8] Wie ist es möglich, daß sich mein trübes Inner's erfreue,
Liegt es doch nicht an ihm, sich zu erfreuen der Wahl.
[9] Abgestorben der Welt sehnt sich Hafis nach Geliebten,
Wie ein armer Mann nach dem Vermögen Karuns.