[1] Was man vom Paradies erzählt,
Ist eine Fabel deines Gaues,
Was von Huris man uns erzählt,
Das gilt von deinen Wangen.
[2] Des Herren Jesus Wunderhauch
Geht aus von deinen Lippen,
Und deines Mundes Welle ist
Das Lebenswasser Chisers.
[3] Ein jedes Stück von meinem Herz
Ist eine Gramgeschichte,
Und jede Zeile deines Sinns
Ist auch ein Vers im Himmel.
[4] Wie würde von der Rose wohl
Der geist'ge Kreis gewürzet,
Wenn sie getreu zu bleiben dir
Sich vorgesetzt nicht hätte.
[5] Ich bin verbrennet aus Begier
Nach meines Freundes Staube,
Erinnre dich, o Morgenwind,
Daß du uns nicht beschützest.
[6] O Herz, umsonst verlorest du
Die Wissenschaft, das Leben.
Ein großes Kapital war dein,
Doch warst du nicht zufrieden.
[7] Des angebrannten Herzens Duft
Ist überall verbreitet,
Es wirket meines Innern Brand
Daher nach allen Seiten.
[8] Erscheint mir in der Hölle Gluth
Der Zauber deines Bildes,
Ich werde über Höllengluth,
O Schenke, drum nicht klagen.
[9] Errathest du Hafisens Wunsch,
Wenn Er dir spricht von Leiden,
Von dir ist's eine Schmeichelei,
Vom Kaiser ist es Gnade.