[1] Der Freund, durch den mein Haus
Die Wohnung der Perien war,
Der von dem Fuß zum Kopf,
Perien gleich untadlich war.
[2] Es sprach mein Herz, ich will
Mit seinem Duft verbleiben hier,
Es wußte nicht mein Herz
Daß Er, der Freund, auf Reisen war.
[3] Der Schleier fiel nicht nur
Von meinem Herzgeheimniß ab.
So lang der Himmel steht,
Weiß ich, daß so sein Handeln war.
[4] Mein vielbetrachteter,
Mein weisheitsvoller Mond,
Der durch Liebkosungen
Der Herr von allen Blicken war.
[5] Ein böses Schicksal hat
Gerißen ihn aus meiner Hand,
Was sollt' ich thun, indem
Die Frag' vom Mondenumkreis war.
[6] O Herz, verzeih' dem Freund,
Denn du warst immer ein Derwisch,
Indessen in dem Reich
Der Schönheit Er ein König war.
[7] Das war die schöne Zeit,
Die ich verlebte mit dem Freund,
Indem die übrige
Nur seelenlose Leere war.
[8] Die Rose und das Grün
Und Strömeufer sind wohl schön,
Nur ewig Jammer ist's,
Daß alles im Vorbeigehn war.
[9] Es bringt die Nachtigall
Aus Eifersucht sich selber um,
Weil in der Morgenzeit
Der Ost mit Rosen freundlich war.
[10] Du wisse, daß der Schatz
Des Glückes den Hafis erhielt,
Die Frucht vom Nachtgebet
Und von dem Morgensegen war.