[1] Dir, auf deine Schönheit Stolzem
Ist's verzeihlich, nicht zu lieben;
[2] Liebenden geh' nicht zu nahe
Du durch Weisheit Allberühmter!
[3] Du kennst nicht den Rausch der Liebe,
Kennest nur den Rausch des Weines.
[4] Blässe und die Seufzer zeugen
Von der Liebe schweren Krankheit.
Ohne Wein und ohne Mädchen
Gäb's in Eden keine Freude.
Buhl' um dieses Mondes Liebe,
Und wär'st du auch eine Sonne.
[5] Thu' Verzicht, Hafis, auf Leumund,
Fodre Wein, du bist berauschet.
[1] Freunde! Die Tochter der Rebe hat Buße gethan,
Und ihr Geschäft mit dem Wissen des Wächters gethan;
[2] Reinigt die Tochter der Rebe von tropfendem Schweiß,
Saget den Trinkern, es ist nicht mit Schwärmen gethan.
Jetzt sind die Tage zu denken an ihren Genuß,
Lange genug hat sie einsam die Stunden verthan;
[3] Freudige Kunde mein Herz! denn der Sänger der Lust
Hat mit dem Liede die Räusche bei Seiten gethan;
[4] Siebenmal Wasser, und hundertmal Feuer verzehr't
Doch nicht das Maal, so der Wein in die Kutten gethan.
[6] Gieb nicht Hafis aus den Händen die Demuth, es hat
Ehre und Glauben, und Güter der Neider verthan.