[1] Herz! du bist der Schleier Ihrer Liebe
Aug! du bist der Spiegel Ihres Glückes;
[2] Bei den Welten neiget sich mein Kopf nicht,
Ihre Gnade beuget meinen Nacken.
[3] Du und Tuba, ich und Wuchs der Freundin,
Jeder denkt was seinem Sinn gemäß ist.
[4] Ist mein Saum befleckt, was hat's zu sagen,
Wenn die Welt von Ihrer Reinheit zeuget,
[5] Was kann mir in dem Hareme werden,
Wo der Ost selbst vor der Thüre stehet.
[6] Meinem Auge sey Ihr Bild nie ferne,
Denn Ihr Kämmerlein ist dieser Winkel.
[7] Frische Rosen die der Flur entblühen
Blühen glänzend, duften wie Ihr Umgang.
[8] Hin sind Medschnun's Tage, nun sind meine,
Jeder kömmt fünf Tage an die Reihe;
[9] Alles, Liebeherrschaft, Freudenschätze
Alles nur ein Seegen Ihres Glückes.
[10] Sey ich selber, sey mein Herz geopfert,
Ists kein Schade, wenn nur Sie gesundet.
[11] Schaut nicht auf Hafisens äußre Armuth
Denn sein Busen ist der Schatz der Liebe.