[1] Noch gestern hielt die Nachtigall,
Hoch auf Cypressenästen,
Im Dialekte Pehlewi
Kollegien der Liebe.
[2] Sie sprach: o komm', die Rose brennt
Jetzt mit dem Feuer Moses;
O komm, daß du vom Rosenstrauch
Vernehmest Sinn der Einheit.
[3] Der Gärten Vögel singen jetzt
In abgemeßnen Tönen,
Damit bei Pelewigesang
Auch der Wesir jetzt trinke.
[4] Des Glases Ruhm ist in der Welt
Allein von Dschem geblieben,
Ich bitte dich, o bind' dein Herz
Nicht an der Erde Güter!
[5] Hör' diese wunderbare Ding'
Vom umgekehrten Schicksal,
Ermordet ward ich von dem Freund'
Durch seines Mundes Odem.
[6] Die Zeit der Sicherheit der Ruh'
Gedeihet wohl dem Armen,
Denn für die Kaiserthronen ziemt
Sich nicht die Lust und Freude.
[7] Dein Auge hat mit Schmeichelei'n
Der Leute Haus verbrennet,
Berausch' dich nicht, es stehet dir
Ein kleiner Rausch am besten.
[8] Wie treffend sprach ein Alter nicht
Das Wort zu seinem Sohne:
Mein Augenlicht, du erntest nur,
Was ich gesäet habe.
[9] O Schenk', es hat vielleicht Hafis
Dir gar zu viel gegeben,
Denn sieh' des Mönches Bund und Haar
Ist gänzlich in Verwirrung.