[1] Hast du geseh'n, wie hart die Freundinn mich gehalten,
Bundsbrüchig hat sie nichts auf meinen Gram gehalten.
[2] Herr! zürne nicht auf Sie, wiewohl Sie harten Herzens,
Mein armes Taubenherz der Jagd nicht werth gehalten.
[3] Das Leiden ist mir durch mein Loos zu Theil geworden
Nicht weil Sie Ihre Huld mir Armen vorenthalten.
[4] Doch einen Mann, der nicht von ihr hat Schmach gelitten,
Hat nirgends noch die Welt in hoher Ehr gehalten.
[5] O Schenke, bring das Glas, und sage nur dem Vogte:
Er läugne, daß Dschemschid nie solch ein Glas gehalten,
[6] Der Wandrer, der nicht bis in das Harem gelangte,
Ist wie ein Pilger auf der Wallfahrt aufgehalten.
[7] Hafis! schlag kühn den Ball des Wortes hin dem Gegner,
Er weiß von Tugend nichts, hat nie darauf gehalten.