[1] Mit Schönheits-Linien, die du
Auf deinen Wangen ziehst,
Ist's sicher, daß du einen Strich
Durch Rosenbeete ziehst.
[2] Betracht', daß meine Thränen, (die
In dem Harem der Brust
Geheimnißvoll versenket sind)
Du auf den Markt hinziehst.
[3] Ha, wie mit deiner Locken Duft
Du jeden Augenblick,
Dem Ostwind gleich ein jedes Herz
In deine Bande ziehst!
[4] Und wie du jeden Augenblick
Durch dein berauschtes Aug',
Und durch der trunknen Lippen Duft
Mich in die Schenke ziehst.
[5] Du sprichst, es ziemt sich, daß dein Haupt
In meinen Banden sey,
Sehr wohl! wenn du nur diese Last
Mit Freuden nach dir ziehst.
[6] Soll ich mich wider deine Brau'n
Berathen mit dem Aug'?
O weh! des Bogens, welchen du
Straf auf mich Kranken ziehst.
[7] Komm', daß von deinem Angesicht
Ich wend' das böse Aug',
O frische Rose! welche du
Den Saum durch Dornen ziehst.
[8] Hafis! wiewohl du dir verlangst
Die Güter dieser Welt,
Das Beste ist doch, daß du trinkst
Und Freundeslocken ziehst.