[1] Es stand der Himmel dir wohl bey
Am Tag des Streites,
Wie preisest du ihn wohl dafür,
Wie zeigest du dich dankbar?
[2] Der Mann, der fällt, und welchen Gott
Dann bei der Hand ergreifet,
Dem sage, dir gebühret es,
Gefallene zu trösten.
[3] Man kauft nicht in dem Liebesgau
Die Glorie des Schahes,
Bekenne dich zum Herrendienst,
Zum frommen Sklavendienste.
[4] O Schenke komm' zur Thür' herein
Mit deinen Liebeswimpern,
Dann geht der Gram der ganzen Welt
Hinaus von meinem Herzen.
[5] Es liegen auf der Größe Pfad
Gar mancherlei Gefahren,
Weit besser ist es, daß du leicht
Dich auf den Weg begebest.
[6] Der König denkt auf Stadt und Heer,
Auf Kronen und auf Schätze,
Derwische denken nur auf Ruh',
Auf einen stillen Winkel.
[7] Ich sage dir ein frommes Wort,
Schenkst du mir nur Erlaubniß,
Mein Augenlicht weit besser ist's
Im Frieden seyn, als kriegen.
[8] Es steht bei deinem Muth und Sinn
Die Wünsche zu erreichen.
Du brauchest nur des Schahes Gunst,
Und dann die Hülfe Gottes.
[9] Wasch' die Genügsamkeit Hafis
Nicht ab von deinen Wangen,
Denn dieser Staub ist besser als
Der wahre Stein der Weisen.