[1] Komm, o Schenke, denn die Freundinn
Hat gelüftet ihren Schleier,
Und die Lampe der Geliebten,
Hat ein neuer Glanz ergriffen.
[2] Diese ausgelöschte Kerze
Hat ein neues Licht entzündet,
Diesen abgelebten Alten
Hat der Jugend Kraft ergriffen,
[3] So vertraulich war die Liebe,
Daß die Schaam die Flucht ergriffen,
Und so gnädig war die Freundinn,
Daß der Feind die Flucht ergriffen.
[4] Hütet Euch vor Ihrem süßen
Kosen; Ihren Schmeichelworten;
Süß, als hätte Sie dieselben
Aus dem Zucker aufgegriffen.
[5] Eine Last von Leiden drückte
Mächtig meine Seele nieder,
Sieh da kam ein Wunderheiland,
Der die Last hat aufgegriffen.
[6] Wenn du kommst, so ists geschehen
Um den Kram der Schönheitshändler,
Denn es wird durch deine Schönheit
Alle Waare aufgegriffen.
[7] Alle sieben Himmel tönen
Nichts als Liebe! Liebe wieder,
Sieh! der Blöde hat aus Allem
Nur ein einzig Wort ergriffen.
[8] Wer, Hafis, hat so besondre
Zauberworte dich gelehret?
Statt des Amuletes hat die
Freundinn dein Gesicht ergriffen.