[1] Komm! es ruht der Pallast der Hoffnung auf lustigen Pfeilern,
Komm und bringe mir Wein, unsere Tage sind Wind.
[2] Gerne weih' ich als Sklav mich jenem muthigen Geiste,
Der auf der weiten Welt aller Verbindung entsagt.
[3] Soll ich dir sagen, wie gestern der Lichtboth himmlischer Freuden
In die Schenke zu mir heimliche Kunde gebracht.
[4] O hochfliegender Falk! du wohnst auf dem Baume des Lebens,
Dieser Winkel des Grams ziemet dir übel zum Nest.
[5] Horch! sie rufen auf dich herab von den Zinnen des Himmels,
Wahrlich ich weiß nicht, was hier in dem Netze dich hält.
[6] Ich ertheile dir Rath, merk' ihn, und handle nach solchem,
Denn ich habe das Wort selber vom Meister gelernt.
[7] Kümmere dich nicht um die Welt, und meine Lehren vergiß nicht;
Diesen verliebten Scherz ließ mir ein Wandrer zurück.
[8] Gieb dich in das, was geschehn, enthülle die Stirne von Locken,
Weder mir noch dir hat man gegeben die Wahl.
[9] Such' nicht Glauben und Treu' bei der Welt der leichtfertigen Dirne,
Tausend Werber ja hat diese verrufene Braut.
[10] Weder Dauer noch Treu' bezeichnet das Lächeln der Rose
Liebende Nachtigall klag'! Stoffes zu Klagen genug!
[11] Was beneidest du Hafisens strömende Verse?
Wiß' es hat ihm ein Gott Anmuth der Rede verliehn.