[1] Ich bin durch Liebeleien
Zum Stadtgespräch geworden,
Ich bins, der nie sein Auge
Mit bösem Seh'n befleckt hat.
[2] Wir sind getreu und traurig,
Und sind dann wieder fröhlich.
Dem Nächsten Böses thuen,
Erkennen wir als Sünde.
[3] Ich sagte zu dem Wirthe,
Wo ist der Weg des Heiles?
Er nahm ein Glas, und sagte:
Geheimnisse bewahre!
[4] Was ist wohl unsre Absicht,
Wenn wir die Welt betrachten?
Wir sammeln Wangenrosen
Durch unsre Augenapfel.
[5] Ich Weinverehrer habe
Mein Bild in Naß gemahlet,
Damit die Eigenliebe
Um so viel eh' zerfließe.
[6] Ich baue und vertraue
Auf deiner Locken Milde,
Wenn diese mich nicht heben,
Was nützet mein Bemühen?
[7] Ich möchte meinen Zügel
Von hier zur Schenke lenken,
Denn Pred'ger ohne Beispiel
Ziemt sich nicht anzuhören.
[8] Von ihren Flaumen lerne
Die schönen Wangen lieben,
Denn schön ist es die Wangen
Der Schönen zu umkreisen.
[9] Du küß' der Schönen Lippen,
Du küß' das Glas Hafisens,
Denn Sünde ist's, die Hände
Der Heuchelnden zu küssen.